Gran Canaria hat zwar nicht so viele spektakuläre Landschaften zu bieten als die anderen Kanareninseln. Außerdem ist es eine Insel der Antipoden. Im Norden die pulsierende Inselhauptstadt mit ihrem 3 1/2 km langen Strand mitten im Stadtgebiet und der entlang führenden Promenade. Hier dominieren die Canarios, obwohl viele Touristen auch dort sind. Anders als im Süden, wo Deutsche und Briten in der Überzahl sind, wird die Hauptstadt gerne von Gästen aus Skandinavien besucht. Bestätigt wird diese Vermutung dadurch, dass es in zahlreichen Restaurants schwedische Speisekarten gibt.
Im Süden - knapp 45 Autominuten von der Hauptstadt gibt es den berühmten Dünenstrand von Maspalomas, der sehr beeindruckend ist, aber dahinter befindet sich eine Urbanisation, die ich als größte städtebauliche Fehlplanung der kanarischen Inseln bezeichnen würde.
Eine weitläufige Ansammlung von Hotels und Bungalowsiedlungen, die meist 2 oder mehr km vom Strand entfernt liegen. Ein Zentrum oder Flaniermeilen mit Geschäften, Restaurants, Cafés und Kneipen sind nicht vorhanden und das abendliche Leben konzentriert sich auf 3 Centros Comerciales, von denen 2 noch aus den 70er Jahren stammen und inzwischen einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck machen.
Dass dennoch die meisten Gäste dort ihre Zeit verbringen liegt daran, dass - wie auf allen Kanareninseln - die Südseite mit dem besseren Wetter aufwarten kann.
Für mich ist und bleibt es ein Ort, dem ich, abgesehen vom Strand und den Dünen nie viel abgewinnen konnte und der auch nicht so recht zum Rest der Insel dazupassen will.
Die Straßen im Bergland des Inselinneren sind ungewöhnlich schmal und auffällig ist, dass Parkplätze an den schönen Aussichtspunkten anders als etwa auf Teneriffa, Gomera, Fuerteventura und La Palma auf dieser Insel eher eine Rarität sind. Deshalb sind wahrscheinlich viele schöne Bilder erst gar nicht entstanden.
Aber die Inselhauptstadt ist auf jeden Fall einen längeren Aufenthalt wert und Teror, Arucas, Galdar und Agaete sind auch unbedingt einen Besuch wert.